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PREISTRÄGER*INNEN DES KFFK N°17

Dies sind die Gewinner*innen der sech­zen­ten Aus­ga­be des KFFK/Kurzfilmfestivals Köln. Drei Jurys ver­ga­ben fünf Prei­se. Dazu wur­den sowohl im Deut­schen Wett­be­werb als auch im Köl­ner Fens­ter je ein Publi­kums­preis ver­ge­ben. Die Jury­be­grün­dun­gen sind hier zu sehen:

Deut­scher Wettbewerb

1. JURY­PREIS

3.500 EUR ver­ge­ben in Koope­ra­ti­on mit

Waking Up In Silence (Regie: Mila Zhluk­ten­ko & Dani­el Asa­di Faezi)

JURY­BE­GRÜN­DUNG

Eine Grup­pe von Kin­dern wacht auf, ohne den Lärm von Bom­ben zu spü­ren. Um sie her­um über­la­gern sich jedoch die Spu­ren ver­gan­ge­ner Krie­ge: Stei­ner­ne Reichs­ad­ler mit her­aus­ge­schla­ge­nen Haken­kreu­zen, Wand­bil­der mit Sze­nen aus Bos­ni­en und dem Kosovo.

Eine ehe­ma­li­ge Wehr­machts­ka­ser­ne, die nach dem 2. Welt­krieg als US-Stütz­punkt dien­te, ist heu­te eine Unter­kunft für geflüch­te­te Men­schen aus der Ukrai­ne. Der Film beglei­tet Kin­der auf einer Rei­se, auf der ihre eige­ne Geschich­te auf die der Kaser­ne trifft.  Ein Moment zwi­schen Ver­gan­gen­heit und Zukunft, Krieg und Stil­le, Auf­bruch und Ankunft. WAKING UP IN SILENCE erzählt von den klei­nen Freu­den des neu­en All­tags: Ein geflick­ter Fahr­rad­rei­fen, ein Blu­men­kranz, eine Tüte Kir­schen. Mit den Augen sei­ner jun­gen Protagonist*innen umkreist der Film eine Per­spek­ti­ve der Unschuld in einer kom­ple­xen Anord­nung aus Gewalt, Ver­trei­bung und Ausschluss.

Ein Film, der einen zar­ten Ein­blick in die All­tags­rhyth­men einer Kind­heit in der Dia­spo­ra bie­tet. Die mühe­lo­se Inti­mi­tät die­ses Films zeugt von anhal­ten­der Freu­de, Stär­ke und Unschuld vor dem Hin­ter­grund eines tief­grei­fen­den Verlusts.

Deut­scher Wettbewerb

2. Jury­preis

Preis der Köl­ner Filmproduzent*innen, 2.600 EUR gestif­tet von

Can’t Help Mys­elf (Regie: Anna Ansone)

JURY­BE­GRÜN­DUNG

Inmit­ten des Rau­schens der Wel­len und dem Krei­schen der Möwen wird das Bild einer ein­sa­men, ver­lo­re­nen und ver­wirr­ten Prot­ago­nis­tin gezeich­net, die ver­sucht, ihre Lan­ge­wei­le und ihr Gefühl des Aus­ge­lie­fert­seins zu über­win­den. Este­re navi­giert durch Medi­ta­ti­ons­pod­casts und unbe­hol­fe­nes Ver­hal­ten, auf der Suche nach einem Anker, nach sich — in einer Welt vol­ler Unsicherheit.

Der Regie­stil von Anna Anso­ne ist flie­ßend und gemäch­lich, er schenkt dem Publi­kum die Frei­heit alles zu erfas­sen, was sie vor­be­rei­tet hat.

Eine hyp­no­ti­sche Geschich­te, die mit einem star­ken weib­li­chen Blick erzählt wird. Ein Hauch von sub­ti­lem Humor und uner­war­te­ten Begeg­nun­gen durch­zieht die Hand­lung, die als tro­pi­scher Cock­tail aus eso­te­ri­schen Anlei­tun­gen und ver­trau­ten Dia­lo­gen beschrie­ben wird.

Magi­scher Rea­lis­mus, rhyth­mi­sche Wie­der­ho­lun­gen und aus­drucks­star­ke Kör­per­be­we­gun­gen ver­schmel­zen in CAN‘T HELP MYS­ELF zu einem ein­dring­li­chen Erlebnis.

Deut­scher Wettbewerb

3. Jury­preis

Color­gra­ding (1 Stu­dio­tag) gestif­tet von

Body Image (Regie: Fee Fuchs)

JURY­BE­GRÜN­DUNG

Kör­per flie­ßen inein­an­der, blä­hen sich auf, kön­nen die gewalt­tä­ti­ge Mix­tur aus gesell­schaft­li­chen Erwar­tun­gen, Othe­ring und Dys­pho­rie nicht mehr län­ger in sich hal­ten. Danach eine Berüh­rung, ein Tanz nach Matis­se, dann ist der Film auch schon vor­bei. In nur 90 Sekun­den the­ma­ti­siert BODY IMAGE die unrea­lis­ti­schen Schön­heits­idea­le der Gesell­schaft, stellt Kör­per­bil­der in Fra­ge und för­dert Selbst­ak­zep­tanz und Empower­ment. Kurz­film in sei­ner reins­ten Form: Anfang, The­ma, Mit­te, Titel, Ende.

Vir­tu­al Rea­li­ty Wettbewerb

VR AWARD

500 EUR gestif­tet von

Flow (Regie: Adria­an Lokman)

JURY­BE­GRÜN­DUNG

Alle ein­ge­reich­ten Arbei­ten waren auf ihre eige­ne Art und Wei­se sehr qua­li­fi­ziert und haben die Mög­lich­kei­ten der vir­tu­el­len Rea­li­tät bzw. 360° Vide­os sehr gut genutzt. Die Ent­schei­dung ist der Jury daher sehr schwer gefal­len. Nach lan­ger Abwä­gung ver­schie­de­ner Kri­te­ri­en ist unse­re Ent­schei­dung auf den Film “Flow” gefal­len. Bei dem dies­jäh­ri­gen VR Gewin­ner Film des KFFK 2023 haben uns alle Kri­te­ri­en sehr über­zeugt, wobei es ein sehr enges Ren­nen mit “Over the Rain­bow” war. Die visu­el­le Gestal­tung war in Augen der Jury beson­ders her­aus­ste­chend und im Detail­grad nicht zu über­tref­fen. Wir waren immer wah­rend des gesam­ten Films immer wie­der gespannt in wel­cher Situa­ti­on man sich als nächs­tes befin­det. Der ein­zig­ar­ti­ge Stil der 360° Erfah­rung ist in unse­ren Augen beson­ders her­vor­zu­he­ben, die­ser war uns bei­den bis­her nicht bekannt und wir sind wei­ter­hin unsi­cher wie die­ser Film tech­nisch umge­setzt wur­de. Zugu­ter­letzt ist es ein Mus­ter­bei­spiel für die Ver­wen­dung von immersi­vem Audio. Dies wird lei­der in weni­gen Expe­ri­en­ces ver­wen­det und hier macht es einen Groß­teil des Films aus.

Deut­scher Wett­be­werb & Köl­ner Fenster

WDR PREIS

Ankauf des Gewin­ner­films durch den WDR (in den ver­gan­ge­nen Jah­ren bis zu 5.000 EUR)

Zoop­ti­con (Regie: Jon Fri­ckey & Thies Myn­ther & San­dra Trostel)

JURY­BE­GRÜN­DUNG

„Zoop­ti­con“ ist ein ani­mier­tes Musi­cal über ein Raum­schiff, das Arte­fak­te und DNA aus den fünf Kon­ti­nen­ten der Erde in die Wei­ten des Welt­alls trägt, auf der Suche nach neu­em Leben. Das Raum­schiff „Zoop­ti­con“ schwebt sum­mend und sin­gend durchs All, ist aber sehr ein­sam. Es ist das Jahr 2043. Aus der Ein­sicht und der ent­fern­ten Erin­ne­rung, dass es einen Anfang gab, ent­steht bei „Zoop­ti­con“ der Ent­schluss, der eige­nen Exis­tenz ein Ende zu set­zen. Aber aus­ge­rech­net bei die­sem fina­len Akt ent­steht im Raum­schiff, inner­halb der fünf kon­ti­nen­ta­len Räu­me, aus der mit­ge­führ­ten DNA neu­es Leben. „Zoop­ti­con“ wird vom Raum­schiff zur Arche für fünf neue Lebewesen.

Der Jury gefiel der Ideen­reich­tum und die Leich­tig­keit, mit der in „Zoop­ti­con“ die gro­ßen The­men der Mensch­heit behan­delt wer­den: Der Film umfasst eine über­ra­schend fun­dier­te Zivi­li­sa­ti­ons­kri­tik, schil­dert die Gefah­ren von KI und Geschichts­ver­ges­sen­heit eben­so wie das Schick­sal, das der Mensch­heit durch die  Kli­ma­kri­se droht. Die Ani­ma­ti­on knüpft an Bekann­tes aus der Pop­kul­tur an und eröff­net damit Räu­me und Bezü­ge, die zum wie­der­hol­ten Sehen ein­la­den. „Zoop­ti­con“ ist auch ein gelun­ge­nes Musi­cal, des­sen Stim­men und Töne fein kom­po­niert sind. Zei­len wie „And the light … years go by“, blei­ben hän­gen. — Seit ich ster­ben woll­te, will ich leben, sagt das Raumschiff.

Deut­scher Wettbewerb

PUBLI­KUMS­PREIS

500 EUR

Le Métèque (Regie: Céd­ric Ernoult)

Köl­ner Fenster

PUBLI­KUMS­PREIS

Tech­nik­bei­stel­lung im Wert von 1.500 EUR gestif­tet von

Ever­y­thing About a Mutu­al Acquain­tance (Regie: Rasam Noori)

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