SPOTLIGHT
VOICE WORKS, VOICE STRIKES – DIE STIMME ALS ARBEITER*IN
»Die (Film-)Stimme malocht eigentlich ununterbrochen. Und sie ist auch gerade dann Arbeiter*in, wenn sie schweigt und streikt …«
VERNISSAGE + VIDEOINSTALLATION
JOINT PROPERTY
JOINT PROPERTY ist ein Match zwischen Selbstbestimmung und Zuschreibung. Es beginnt mit dem Auftritt beider Figuren, performt von Kerstin Honeit, die wie Spieler*innen eine Arena betreten und dann beginnen, sich props (Requisiten) bzw. properties (Attribute) zuzuwerfen.
Zwischen Wurf und Fang scheinen die Accessoires wie Abwaschhandschuhe oder Schlipse durch den Ausstellungsraum zu fliegen. Nachdem die adressierte Figur die ihr zugewiesenen props angezogen hat, wird anschließend ein Begriff ausgerufen, z. B.: Economy! Unklar bleibt, ob die Begriffe den gerade zugewiesenen Gegenstand kommentieren oder den darauffolgenden ankündigen.
FILMPROGRAMM
Entlang der gerade erschienen Publikation VOICE WORKS / VOICES STRIKES (b_books) zeigt und bespricht Kerstin Honeit Arbeiten aus ihrer langen und andauernden künstlerischen Forschung zur Stimme und ihrem Verhältnis zum Bewegten Bild. In jüngeren wie älteren Kurzfilmen und Videowerken werden stimmliche Verbindungen zu strukturellen Ausgrenzungen beleuchtet, genauso wie zu emanzipatorischen Gesten: die (Film-)Stimme als Arbeiter*in. Dabei widmet sich Honeit in ihren Arbeiten dem Aufdecken von Prozessen einer »Stimmen-Normalisierung«, wie sie in der kommerziellen (deutschen) Filmsynchronisation rassifizierend oder klassistisch praktiziert wird. Vor allem gilt Honeits Interesse aber dem queerenden und widerständigen Potential, das der Performanz der entkörperten (Film-)Stimme auch immanent ist.