SPOTLIGHT
VERNISSAGE + AUSSTELLUNG
CONVALESCENT CINEMA
Während der Pandemie dienten Monitore als Ort der Arbeit, der Freizeit und des Kontakts mit anderen. Sie nahmen die Position des Kinos, des Büros und der Begegnungsstätte ein. Dieses rastlose Leben auf dem Monitor mit seiner Beschränkung aufs Zweidimensionale erwies sich als ermüdend. Wenn wir nun die Lockdown-Ermüdung hinter uns lassen und ins Kino zurückkehren, lassen wir unsere überarbeiteten Monitore zurück. Aber haben sie sich nicht auch einen Ausflug ins Kino verdient?
Eine Gruppe erschöpfter Monitore besucht das KFFK zu einer wohlverdienten Erholung nach Monaten der Arbeit, immer nur in den eigenen vier Wänden. Sie zeigen auch ein eigenes Filmprogramm: »Desktop-Filme«, die während der Pandemie eine beliebte Form für die Eigenproduktion von Filmprojekten darstellten. Diese genesenden Monitore bringen eine heimelige Atmosphäre ins Kino, gerade während auch wir neu lernen, uns im Kino wieder zuhause zu fühlen. – Kevin B. Lee
FILMPROGRAMM
Beschreiben, Analysieren, Sezieren, Nachspielen, Verstehen – mit diesen Worten lässt sich die Auseinandersetzung des US-amerikanischen Filmkritikers und Filmemachers Kevin B. Lee mit dem Medium Film beschreiben. Lee ist wahrscheinlich der produktivste Ersteller von Videoessays unserer Zeit – sein Katalog zählt über 360 Arbeiten. Mit seinem stilprägenden Werk »Transformers: The Premake« schuf er den Begriff des Desktop-Dokumentarfilms und testet seitdem die Grenzen des Videoessay-Formats.
Dieses Programm versucht einen Überblick über sein Schaffen zu geben, das über die Jahre zunehmend persönlicher wurde. Denn die Auseinandersetzung mit Film, seiner Geschichte und seinen Macher*innen führt ihn mehr und mehr zu persönlichen Fragen, die er an die Filme, an sich und an uns stellt: Was machen diese Filme mit uns? Wie können wir mit ihnen interagieren? Und was bedeuten sie für uns und unsere eigene Biographie? – Johannes Duncker