New Aesthetic
Eine schöne neue, stabile Welt: während wir, frei von Arbeit, zurückkehren zur Natur, kümmern sich Maschinen um alles Weitere. Dass es auch anders kommen kann, wusste Richard Brautigan, als er das titelgebende Gedicht 1967 verfasste.
Heute verzerren Algorithmen den Blick auf unsere Welt und begünstigen das Entstehen neuer Nationalismen – das Gegenteil einer stabilen Lage. Überall in unserem Leben sagen Computer unsere Entscheidungen voraus – zum Nutzen von Banken, Arbeitgebern, der Privatwirtschaft und des Staates. Maschinen scheinen weniger der Verbesserung der Verhältnisse zu dienen, als vielmehr Macht und Kapital zu Unsichtbarkeit zu verhelfen.
Die Filme des diesjährigen Programms wollen neue Sichtbarkeit schaffen und loten die Spielfelder digitaler Kontrolle und Verwertung aus. Sie begleiten die wenigen, die sich der Kontrolle im Dark Net entziehen oder ihre Spielweltfantasien in die Realität übersetzen. Sie reflektieren die Konsequenzen zunehmend artifizieller Strukturen und deren Verlangen, das Menschsein zu durchdringen. Sie zeigen, wie Menschen und ihre Revolten anhand von Daten kontrollierbar werden. Sie entwerfen aber auch Handlungsmöglichkeiten gegen diese Kontrolle! – Christine Bernau
Die Filmprogramme werden durch ein Panel sowie die Virtual Reality-Ausstellung ergänzt.
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PART I
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